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Schließ die Augen … (würde die Review beginnen, wäre dies beim Lesen derselbigen nicht hinderlich ) …, hör zu und stell dir vor …

Zwei Stunden und zwanzig Minuten spielen GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR in dieser Nacht: zwar in gewohnter Manier; doch lauter als zuvor; krachender als im Studio; in den neuen Songs härter als in frühen Tagen; verschlossen und symbiotisch wie erhofft. Die beiden größten Komplimente an die Band begegneten mir zum einen in der Beobachtung, dass gut zwei Dutzend Konzertbesucher aus den vordersten Reihen bereits im Vorlauf der ersten drei Tonspursegmente nach hinten verschwunden waren, weil es ihnen entweder zu laut, zu bass-organisch oder beides zugleich war; und zum anderen im folgend geschilderten Erleben meiner Konzertbegleitung, welche weder mit Band noch Art solcher Konzerte vertraut war: mit geschlossenen Augen vollkommen allein und losgelöst in der ausverkauften Konzerthalle stehend, dem Auftritt zu lauschen.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Topographie der Örtlichkeit einmal mehr mit ihrem Klangraum nicht überzeugen konnte, was ein wirklich vielschichtiges Hören, vor allem der neuen Versatzstücke, nicht gestattete.

Nichtsdestotrotz haben GY!BE geschafft, was wenigen Bands nach 15-jährigem Bestehen und achtjähriger Pause zu gelingen vermag: mit dem Alter kantiger, rauer und kompromissloser, doch zugleich auch gesetzter geworden zu sein und sich so einer Inanspruchnahme durch Musikkulturmoden, Wanderhörpublikum und Spektakelgesellschaft zu entziehen. Man darf der Erschließung der neuen GODSPEED-Collage in der kommenden Veröffentlichung mit der angemessen geläuterten Spannung und freudiger Erwartung entgegen gehen.

(Diese Kritik erschien zuerst auf Popmonitor.berlin.)
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